Gemeinschaft ohne sichere Distanz

Wir Menschen wurden dazu geschaffen, Gemeinschaft zu haben.

Jeder von uns sehnt sich nach erfüllenden Beziehungen.

Deshalb trifft uns die Isolation von Freunden, Familien und der Gemeinde seit einigen Wochen sehr.

Und selten war der Wunsch nach Gemeinschaft größer und sehnlicher als in diesen Tagen.

 

Aus China hört man, dass die Menschen dort inzwischen wieder normal leben dürfen.

Oder dürften.

Anscheinend haben sich die Chinesen inzwischen jedoch dermaßen an das „social distancing“ gewöhnt, dass sie es im täglichen Miteinander einfach beibehalten.

Es bleibt wohl eine gewisse Angst vor dem Mitmenschen als potentieller Überträger von Krankheiten, als Feind, ja, als Mörder.

 

Diese Information berührt mich.

Wird das auch uns so gehen? Auch mir?

 

Noch wächst in mir der Wunsch nach Gemeinschaft von Tag zu Tag.

Ich bin in dieser Zeit so kreativ wie nie zuvor, um mit Menschen trotz allem in Kontakt zu bleiben.

Ich übe Nähe, Beziehung, Freundschaft und Hilfe von Telefon zu Telefon, von Bildschirm zu Bildschirm und erlebe auch hier gewisse Glücksgefühle der Verbundenheit.

Ich male mir aus, wie es sein wird, Freunde und Familie endlich wieder treffen zu können.

Dann werden wir zusammen in der Frühlingssonne sitzen, reden und lachen.

Ich werde meinen abgesagten Corona-Geburtstag nachfeiern…

Ach, was freue ich mich auf den ersten Gottesdienst, den ersten Hauskreis „danach“.

 

Es kommt der Tag, dann werden die Besuchsverbote vorbei sein, die Bildschirme wieder abgedreht, die Telefone wieder leiser…

Bin ich auch dann noch dabei, bist auch du noch dabei und rettest diese Sehnsucht mit hinüber in die Zeit nach Corona?

Wirst auch du, wenn es wieder möglich ist, Herz und Haus öffnen und Menschen zu dir einladen?

Wirst du auch dann noch kreativ und am Abend Lieder für die Nachbarn vom Balkon spielen und singen?

Wirst du auch in einem halben Jahr noch anklopfen und die Frage stellen: „Wie geht es dir?“

Aufmerksam bleiben, wenn es um Hilfe und den Schutz für die Alten und Schwachen in unserer Mitte geht?

Versuchen, den Weg zum Nächsten immer wieder zu gehen?

 

Noch ist Zeit, diesen Mut für echte Begegnungen zu tanken.

Noch ist Zeit, den Weg zum Du zu üben

Das seelische Immunsystem zu stärken.

Bereit zu werden für eine Gemeinschaft ohne „sichere Distanz“.

 

Foto: unsplash | Nani Chavez

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