Herr, unser Herrscher.
dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist.
Zeig uns durch deine Passion,
dass du, der wahre Gottessohn,
zu aller Zeit
auch in der größten Niedrigkeit,
verherrlicht worden bist.
Der Eingangschor zur Johannes-Passion von Bach.
Ein Werk voller Wucht und Dramatik.
Voller Größe und Emotionen.
Zum letzten Mal vor achtzehn Jahren in Stuttgart gesungen.
Und nächsten Sonntag in Koblenz endlich wieder.
So singe ich. Übe.
Seit Tagen in jeder freien Minute.
Und höre wieder ganz neu.
Auf die Texte.
Auf die Motive, die von Bach mit einer großen Selbstverständlichkeit ausgesprochen wurden.
Und dieses Singen wird mir zum musikalischem Gebet.
Zum Lobpreis und zur Anbetung.
Es ist vor allem Bach, dessen Musik meine Seele berührt.
Es ist diese Musik, die mich wirklich leben lässt.
Niemand hat die menschliche Traurigkeit besser zum Ausdruck gebracht als Bach in der Cellobegleitung von „Es ist vollbracht“, eine drückende Traurigkeit, die mir wohlbekannt ist.
Julien Green
Foto: unsplash | Michael Maasen