Ich will Lichter anzünden, o Seele, ich will Freude anzünden an allen Enden Deiner Menschheit.
– Gertrud von Le Fort –
Faszinierend, wie Gottes Funke Flammen entfacht und weitergegeben wird. Von Mensch zu Mensch, von Jahr zu Jahr und sich sein Licht, seine Freude und Wärme ausbreitet.
Auch heute wünsche ich dir einen guten Morgen … oder eigentlich schon einen guten Vormittag. Vielleicht schmort bei dir ja schon irgendwas im Ofen – oder sitzt du noch beim späten Frühstück?
Ich war heute Morgen mit meinem Chor (eigentlich mit einem meiner beiden Chöre) ganz früh schon bei einem sehr besonderen Weihnachtsgottesdienst – nämlich in der JVA unserer Stadt. Das war sehr schön, aber auch emotional ein wenig anstrengend. Denn Weihnachten hinter vielen, vielen verschlossenen Türen, Gittern, endlosen Treppen und kalten, nüchternen Fluren ist einfach nur mit allen Sinnen greifbare Sehnsucht und Einsamkeit pur und für die, die dableiben müssen, wenn wir Besucher wieder gegangen sind, ziemlich hart.
Aber ich glaube wir konnten mit unseren Liedern in den Herzen der Männer dort viele helle Lichter anzünden oder zumindest den einen oder anderen Funken entfachen.
Du und ich – wir verbringen jetzt schon fast vier Wochen jeden Morgen miteinander. Und es geht tatsächlich noch ein paar Tage weiter. Bis zum Neujahrstag bleibe ich noch an deiner Seite. Aus Adventsgeschwistern werden heute also Weihnachtsgeschwister!
Wie schön!
Hab es gut, heute zum Weihnachtsfest.
Bis morgen, vielleicht noch mal nicht ganz so früh,
deine Irene
Foto: Emgert Zondervan
